Frisch verliebt, erst ganz jung als Paar unterwegs, gehörte es dazu, dass wir uns Zeit genommen haben für ein romantisches Abendessen bei Kerzenschein. Oft haben wir gemeinsam gekocht. Manchmal einer alleine (das war dann wohl ich). Immer hat Ro viele Kerzen aufgestellt. Eigentlich immer so viele, dass wir die Lampen alle ausschalten konnten. Zeit nur für uns zwei. Für ein paar Stunden ganz abgeschnitten vom Außen.

Wir haben endlose Gespräche geführt über unsere Träume, haben uns in die Augen geschaut, uns immer wieder neu verliebt und uns über den Tisch die Hand gehalten.

Das war vor einigen Jahren. Heute lieben wir uns immer noch. Die Mahlzeiten nehmen wir immer alle gemeinsam ein. Dabei Händchen zu halten würde uns nicht mehr in den Sinn kommen, hat doch jeder von uns an seiner Seite ein Kleinkind sitzen. Die brauchen einfach zu oft Hilfe beim Essen. Meist ja nur etwas Kleines, aber eben doch gefühlt ständig. Wenn die Kinder dann im Bett sind, räumen wir die Wohnung auf, erledigen E-Mails oder zahlen die Rechnungen ein. Im Trubel des Alltags ist uns der Kerzenschein abhandengekommen. Nicht, dass wir uns die Zeit dafür nicht hätten nehmen können. Wir haben es einfach nicht mehr gepflegt. Andere Prioritäten gesetzt.

Als es jetzt darum ging, einen großen persönlichen Meilenstein zu feiern, haben wir Ideen gewälzt, was denn diesem großen Schritt würdig wäre. Eine Schifffahrt mit gemeinsamem Mittagessen, einen Ausflug in die Berge, ein Abendessen in unserem Lieblingsrestaurant (auch aus der Zeit von damals), …? Irgendwie war bei keinem der Vorschläge klar, wer dann in der Zwischenzeit für die Mädchen da wäre. Darinas Kreis von Bezugspersonen ist einfach noch sehr klein.

Wir könnten Zuhause essen. Wir könnten es uns wieder mal so richtig schön machen. Das fühlte sich für mich spontan sehr stimmig an. Stimmiger als die Schifffahrt und der Ausflug in die Berge.

Ich habe besondere Zutaten für ein tolles, sehr schnell zuzubereitendes Essen gekauft.

Die Mädchen wünschten sich Nudeln mit viiiiiel Hefeflocken zum Abendessen. Genau das haben sie auch bekommen. Beide waren abends zum Glück sehr müde. Wir konnten sie früh schon im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen legen und uns um UNSER Essen kümmern.

Ro muss sich an die Zeit von damals erinnert haben. Er hat unseren Esstisch mit vielen Kerzen dekoriert und uns leise Musik angemacht. Schon beim Hinsetzen fühlte ich, wie die Anspannung des Tages und der letzten Wochen loslässt. Es war, als würde ich wunderbar warm eingehüllt.

Die Kerzen müssen es auch gewesen sein, dass wir uns bei diesem Essen länger in die Augen geschaut haben als wir das im Familienalltag sonst tun. Wir haben über uns als Paar gesprochen, als hätte es nie andere Themen gegeben. Wir haben es genossen, gemeinsam am Tisch zu sitzen. Nur wir zwei. Glücklich beieinander Kraft tanken zu können für den Alltag. Kraft für einen Alltag, der viel von uns beiden aber auch von uns als Team fordert.

Und glücklich sind wir auch, dass es ja gar nicht so furchtbar schwierig ist, Zeit für uns als Paar zu finden. Im Trubel des Alltags geht dieses leise Bedürfnis schnell unter. Unser Candle Light Dinner hat uns gezeigt, dass es sich lohnt, diesen leisen Wunsch ernst zu nehmen und in die Tat umzusetzen.

Wie pflegt ihr eure Paarbeziehung? Braucht ihr die Zeiten, die nur euch als Paar gehören? Wir freuen uns, von euch zu lesen!

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